Sisyphus Arbeit – Aufräumaktion digitaler Daten

based on a true story

Mein Onkel ist vor mehreren Monaten nach einer kurzen, aber leidvollen Krankheit verstorben. Da er verwitwet und kinderlos war, ist es nun die Aufgabe der Erben die Informationen, Konten, Daten, Bilder usw. auf seinem PC zu verwalten. Obwohl der gute Onkel Fritz bereits die siebziger Grenze überschritten hatte, war er so ziemlich «digital» unterwegs. Dementsprechend hat er uns eine riesige Sisyphus Arbeit hinterlassen. Zumindest hatten wir immer noch Zugang zu seinem E-Mail-Account, aber all die anderen Online-Abos zu kündigen und herauszufinden, wie das Gmail-Konto, LinkedIn sowie all seine Infos auf den Senioren-Single-Börsen zu deaktivieren sind – war zeitintensiv und nervenaufreibend. Und all dies nebst der Organisation der Bestattung und Liquidation des Haushalts. Seit dieser Erfahrung weiss ich, dass ich mich in Kürze um das Thema des Digitalen Nachlasses kümmern werde.

Redaktion: Der normale «User» –wie Sie und ich – regelt die meisten privaten und geschäftlichen Angelegenheiten zunehmend online, wir machen uns jedoch meist keine Gedanken darüber, was im Fall des Todes oder einer Urteilsunfähigkeit mit den Daten geschehen soll.  Jede zweite Person hat die Zugangsdaten zu Internet-Diensten nur im Kopf. Stirbt diese Person unerwartet, so nimmt sie alle diese Informationen mit in das Jenseits.

Über 90% der Internetbenutzer weltweit haben keinerlei Vorsorge zu ihrem digitalen Erbe getroffen. Dies hat zur Folge, dass die Angehörigen, nebst der Trauer und einem allfälligen Trauma, die digitale Aktivität des Verstorbenen nachzeichnen müssen.

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Bild Pixabay Gerd Altmann

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